Vor zehn Jahren verstarb Dietrich Kittner. Der Jahrestag ist Grund genug für einige Wegbegleiter von damals, ein abendfüllendes Programm zur Erinnerung an den großen deutschen Kabarettisten zu gestalten. „Gütesiegel Fernsehverbot“ zeigt, dass Dietrich Kittners Texte heute noch genauso aktuell sind wie vor 14 Jahren, als er seinen letzten Auftritt vor Publikum absolvierte.
Der letzte Eintrag des Kabarettisten Dietrich Kittner in sein »Kriegstagebuch« 1999 über den Balkankrieg lautete: “ Oh, du mein liebes Tagebuch, warum bloß habe ich bei meinen Aufzeichnungen damals stets nur vorsichtig Zweifel angemeldet, Fragezeichen gesetzt, Schlußfolgerungen angedeutet, wenn ich mir einer Lüge, eines Verbrechens der NATO zwar sicher war, dies jedoch nicht bis aufs letzte Jota beweisen konnte? Die Kriegspropagandisten kannten und kennen solche Skrupel nicht. Ihnen ist alles zuzutrauen. Auch beim nächsten Mal.“ (Kittner 2006: 150) Der aktuelle Krieg um die Ukraine ist nicht das nächste Mal. Die nächsten Kriegsschauplätze nach dem Balkankrieg waren unter anderen Syrien, Irak und Afghanistan.
„Die Köpfe ändern sich“, sagte Dietrich Kittner einst, „die Themen aber bleiben die gleichen“. 2023 jährt sich der Todestag des bekannten Kabarettisten zum zehnten Mal. Die Retrospektive in der Hinterbühne Hannover lässt die Überzeugung leben, dass seine Texte an Aktualität kaum verloren haben. Und Texte, die damals noch Satire waren, sind längst Steilvorlagen für die Wirklichkeit geworden. Radio Slubfurt stellt die Dietrich Kittner Zeitgeisterstunde, die Freunde und Wegbegleiter des Kabarettisten ihm zu Ehren auf die Bühne gebracht haben zum Nachhören zur Verfügung.
Dietrich Kittner hat zu Beginn seiner kabarettistischen Laufbahn ganz sicher gelitten, das geht aus seinen Büchern und CDs hervor. Damals hatte das Fernsehen noch einen anderen Stellenwert in Gesellschaft und Politik. Wer nicht im Fernsehen war, existierte nicht. Dietrich Kittner lief nicht im Fernsehen und existierte trotzdem. Aber der Reihe nach.
Radio Feature Wie hilfreich sind die „Segnungen“ der EU-Politik, wenn ein Dorf sich selbst verliert und neuen Sinn suchen muss? Der 60 Seelen-Ort Dedenitz in Österreich steht als Beispiel für eine Situation überall in den Ländern der Europäischen Union. Mit einer Ausnahme: Seit den 1990er Jahren existiert hier eine Urlaubsstätte für Menschen, die sich für Jahrzehnte linker Kulturgeschichte in Deutschland