Journalismus in Zeiten der Pandemie
Die Macht über unsere Köpfe
Von Franziska Schneider
Wie sehr Medien das Leben, die Sprache und unser Verhalten prägen, konnte seit dem Ausbruch der Pandemie auf eine beeindruckende Weise beobachtet werden. Plötzlich war alles anders. Viele Themen, die zuvor an der Tagesordnung waren, verschwanden. Immer neue Statistiken mit immer verwirrenderen Zahlen wurden uns am Frühstückstisch serviert. Begriffe schlichen sich in den Sprachgebrauch ein, die zuvor kaum eine Verwendung fanden.
Ebenso deutlich wurde, wie wenig der Inhalt der Medienberichterstattung hinterfragt wird. Was im Radio zu hören, in der Zeitung zu lesen und im Fernsehen zu sehen war, musste stimmen, und selbstverständlich hält man sich – seinen Mitmenschen zuliebe – daran.
Auch ohne eine qualitative und quantitative Medienanalyse erstellt zu haben, stechen in den ersten vier bis sechs Wochen Pandemie-Berichterstattung bekannte Verhaltensmuster und Defizite des Journalismus ins Auge. Dieser Beitrag möchte einige Aspekte der Medienberichterstattung über die Pandemie genauer prüfen und im günstigsten Fall auch für einen kritischen Mediengebrauch in nicht Pandemie-Zeiten sensibilisieren.
Denn, jeder Artikel, jeder Internet-Post und jede Fernsehbotschaft ist nur eine von vielen Erklärungen und Sichtweisen. Es ist ratsam immer zu fragen, von wem kommt die Botschaft, stimmen die Fakten und wem nutzen sie?